Am Sonntag war es soweit. Der erste Wettkampf dieses Jahres stand auf dem Programm. Genauer gesagt der 19. Internationale Volkslauf "Rund um Mercedes Benz" in Rastatt. Angeboten wurden 5km, 10km und Halbmarathon.
Ich wollte uns eigentlich für den 10er Lauf anmelden, doch Benny meinte es sähe scheiße aus, wenn wir zwischen den HM Leuten mit einer 10er Startnummer rum rennen würden. Also lies ich mich zu dem HM überreden.
Benny holte mich pünktlich um 8:30 ab und wir machten uns auf dem Weg zum Mercedes Kundencenter.
Die Startunterlagen waren schnell abgeholt und schon begann das Warten auf den Start. Hierbei stellte sich die Frage ob man einen Marathon bzw. Halbmarathon auf einer Wippe absolvieren könne. Für jeden Meter einmal vor und zurück wippen. Ich meinte Ja Benny zweifelte eher daran. Wir werden es sicherlich irgendwann herausfinden.
Am Start versammelten sich mehr Leute als wir erwartet hatten. Es waren immerhin fast 200 Startende.
Der Start verlief ganz normal. Benny setzte sich wie immer bereits nach 500m ab. Ich versuchte mein Tempo zu finden. Große Erwartungen hatte ich an den Lauf eh nicht, vor allem da ich am Abend davor auf einem 30ten Geburtstag war und somit entsprechend spät im Bett war.
Ungefähr bei km 3 fand ich meinen Rhythmus und einer 3 Gruppe die ein recht angenehmes Tempo lief. Ich lief einfach mit. Ohne Infos über Zeit und Puls, da meine Pulsuhr immer noch zur Reparatur war.
Die km gingen nun leicht an mir vorbei, und ich staunte nicht schlecht als ich kurz vor km 8 Benny vor mir sah. Er meinte im vorbeilaufen nur was von „scheiß Tag“ und „hohem Puls“.
Die Gruppe der ich mich angeschlossen hatte lief weiter und ich mit ihr. Benny lies ich das erste Mal hinter mir zurück.
Die Strecke verlief fast eben durch Wald und Felder. Alles schön ruhig, entspannt, rund und vor allem viel besser als erwartet! An den Versorgungsstationen gab es Wasser und warmen Tee. Leider in Plastikbecher :-(
Bei km 14 frage ich einen aus der Gruppe nach der Zeit und war überrascht das er mir mit 1:14:30 antwortete. Die Rechenspiele im Kopf begannen und ich merke das eine Zeit von unter 2 Stunden mehr als machbar sein.
Bei km 17 wollte einer aus der Gruppe noch ein bissel Tempo machen und stürmte davon. Auch ich verließ die Gruppe um mich die letzten km noch mal richtig zu quälen.
Schnell hatte ich ein paar Opfer gefunden. Einer war jedoch richtig hartnäckig. Nach dem ich überholt hatte versuchte er zu kontern und blieb lange zeit fast auf gleicher Höhe mit mir. Und dann passierte es wie Laufbuch von Steffny Ich versuchte immer noch ein paar Sekunden und noch ein paar Sekunden und dann noch ein bissel das Tempo zu halten. Der andere ist sicher genau so müde. Auf einmal war er weg. Als ich mich umdrehte war er schon mindesten 10m Zurückgefallen.
Kurz vor km 19 arbeitete ich mich an eine Zweiergruppe heran. Doch langsam wurden meine Füße schwer. Also überholte ich sie nicht sonder hielt mich bis km 20 hinter Ihnen. Dann scherte ich aus und zog an ihnen vorbei.
Der letzt km wurde noch mal richtig lang, vor allem da in diesem Abschnitt keine anderen Läufer und auch keine Zuschauer da waren. Es ging zum größten Teil über das leer Mercedes Werksgelände. Dann noch einmal abbiegen und schon wurde ich angekündigt. Ich beschleunigte noch mal. Im Ziel stand Claudia mit den Kids und machten Fotos.
Die Zeit überraschte mich wirklich - 1:52:29.
4 Minuten später erreichte auch Benny das Ziel. Er blieb jedoch nicht stehen und rannte gleich weiter Richtung Toilette.
Später erzählte er dass er massive Magen-Darm Probleme gehabt habe und bereits nach km 4 auf die Toilette gemusst hätte. In Anbetracht dessen ist seine Zeit von 1:56:52 wirklich mehr als gut.
Im Ziel gab es leider nur eine sehr kärglich Versorgung aus kaltem Wasser und warmen Tee, wobei ich von Tee nur ein Becher voll kriegte. Danach war er alle. An dieser Stelle sollte sich der Veranstalter doch um einiges verbessern!
Alles in allem war es doch ein gelungener Start in die neue Saison.
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Nachtrag von Benny
Irgendwie war es nicht mein Tag.
Bis zu Kilometer 3 lief alles wunderbar.
Doch dann schoss mein Puls plötzlich 20 Schläge über normal und mein Tempo sank beträchtlich.
Mein Magen-Darmtrakt wollte nicht.
Bei Kilometer 8 sprang mich etwas von hinten an - es war Winni.
Ich versuchte noch mitzuhalten, konnte aber nicht. Ich wollte nur noch ankommen.
Immer wieder spielte ich mit dem Gedanken aufzuhören, wollte aber auch nicht mitten im Nichts stehenbleiben.
Ein Handy hatte ich ja auch nicht dabei.
Also zählte ich nur langsam die Kilometer runter und hoffte bald im Ziel anzukommen.
Ungefähr 1,5 Kilometer vor dem Ziel hörte ich dann die Ansage, dass Winni beim Zieleinlauf ist und ich beschleunigte wieder.
Ich wusste es war nicht mehr weit bis zur nächsten Toilette.
Daheim setzte zu allem Übel auch noch Schüttelfrost ein, bah.